In der aktuellen Wintersession hat der Grosse Rat im Rahmen der Investitionsplanung beschlossen, dass die Lädere nun doch nicht nach Burgdorf kommen wird. 2016 entschied dasselbe Gremium in einem hart errungenen Kompromiss, dass die Technische Fachschule als Ersatz für die Fachhochschule in die Tech-Gebäude ziehen soll. Seither hat sich das Kantonsparlament mehrmals hinter das Projekt gestellt, die Planung ist vorangeschritten, und mittlerweile liegt ein fertiges Bauprojekt vor. Doch nun ist der Umzug der Lädere der bürgerlichen Sparpolitik zum Opfer gefallen.

Die GRÜNEN Emmental bedauern diesen Entscheid sehr. Der Umzug der Lädere nach Burgdorf wäre für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Emmental von grosser Wichtigkeit gewesen. Bedauerlich ist nicht nur der Entscheid an und für sich, sondern auch, wie er zu Stande gekommen ist. Sowohl der Kanton als auch die Lädere haben in den letzten Jahren viel Engagement und Geld in das Umzugsprojekt gesteckt. Allein der Kanton Bern hat bisher rund 15 Millionen für die Projektierung ausgegeben. Ungeachtet dessen hat eine knappe Parlamentsmehrheit das Projekt jetzt nach acht Jahren ohne Notwendigkeit abgeschossen und den hart errungenen Kompromiss von 2016 platzen lassen. Verlässlichkeit geht anders. „Ein solches Vorgehen ist keine seriöse Politik und untergräbt jegliches Vertrauen in politische Entscheide und Kompromisse“, warnte Grossrätin Anna de Quervain während der Ratsdebatte. Leider vergeblich. Am Schluss stimmte der Grosse Rat mit 77 zu 74 Stimmen bei 4 Enthaltungen (und dank der Mithilfe einiger Emmentaler Grossrät:innen) dem Verbleib der Lädere in Bern zu.

Jetzt geht es um Schadensbegrenzung: das bereits fertig ausgearbeitete Projekt zur Sanierung des Gymnasiums Burgdorf muss umgehend umgesetzt und eine gute Nachnutzung fürs Fachhochschul-Areal gefunden werden. Entsprechende Motionen wurden von den Emmentaler Grossrät:innen in der Wintersession bereits eingereicht.